5. Juni 2009

Das verrückte Labyrinth

Wo lang soll ich gehen?
Ich weiß es nicht. Ich gehe einfach da lang, wohin mein Weg mich führt.
Der glaube, dass mich eine fremde Hand führen wird, ist stark in mir.
Ich bewege mich vorwärts, in diesem Labyrinth. Erst grade aus, dann links um die Ecke, dann weiter gradeaus. In der Ferne entdecke ich etwas.
Ich gehe näher hin, vorsichtig, denn ich kann nicht sofort erkennen, was oder wer es ist. Langsam gehe ich näher, das seltsame Ding glänzt ganz stark. Es ist rund mit einem grünen Stein in der Mitte.
Ich gehe weiter auf ihn zu. Er wirkt nicht gefährlich, macht mich eher neugierig.
Nun bin ich direkt bei ihm.
Langsam greife ich zu.
Meine Finger schließen sich, kalt fühlt es sich an.
Ich hebe ihn hoch, es ist ein Ring.
Nehme ich ihn mit oder lasse ich ihn liegen?
Der Ring gleitet langsam in die Tasche meiner Jeansjacke.
Ich laufe weiter gradeaus, um die Ecke, nun ist der Weg frei. Links und rechts Wände, gradeaus, alles frei.
Was ist das?
Die Wand bewegt sich plötzlich. Der scheinbar freie Weg verschließt sich vor mir. Es ist eine höhere Macht, eine Person, die mich lenkt, da bin ich mir jetzt gewiss.
Nun habe ich keine andere Wahl, ich muss nach rechts gehen.
Links und rechts sehe ich nur Mauern, wärend ich den Weg entlang schreite.
Das sieht hier alles gleich aus, denke ich. Der Gedanke zaubertmir ein Schmunzeln ins Gesicht, denn ich bin schließlich in einem Labyrinth, da muss das doch so sein.
So in Gedanken merke ich gar nicht, dass ich in eine Sackgasse gelaufen bin. Schließlich stehe ich vor der Wand. Das gleiche alte Steingemäuer, wie links und rechts neben mir.
Rote Backsteine, die Fugen sind grau.
An einem Haus sähen diese Steine bestimmt richtig gut aus, doch hier verunsichern sie mich. Ich bin orientierungslos, alles sieht einfach so gleich aus.
Ich setze mich auf den Boden und lehen mich mit dem Rücken an die Wand.
Wie lange soll ich hier sitzen bleiben?
Ich höre ien Geräusch, die Wand, vor der ich vorher stand, bewegt sich. Was für ein Glück, dass ich mich an die andere Wand gelehnt habe.
Sie rutscht zur Seite und gibt mir den Blick auf das frei, was sich dahinter befindet.
Es ist ein Gespenst. Es schwebt vor mir, durchsichtig und mir Goldketten behangen. Das Gespenst schaut mich nur an, es bewegt sich nicht.
Die Angst packt mich. Gänsehaut kriecht mir über die Arme und Beine, ein Schauer läuft mir über den Rücken udn meine Nackenhaare stellen sich auf.
Was jetzt?
Ich versuche meine Beine zum weglaufen zu bewegen, doch sie sind wie festgeklebt. Wäre ich doch nur zu Hause geblieben. In meinem sicheren grünen Haus.
Da ist alles grün. Mein Dach, meine Sessel und Couchen und mein Geschirr, alles grün. Ich selber natürlich auch, also meine Kleidung.
Doch zurück zu dem Geist, er ist dringender als mein Tick für grüne Dinge.
Warum führt mich die fremde Macht nicht weg von diesem Ort?
Der Geist bewegt sich plötzlich, doch ich kann mich immer noch nicht bewegen.
Mir wird schlecht.
Mein Herz sinkt mir in die Hose, meine Gedärme stülpen sich um.
Der Geist schwebt auf mich zu. Er kommt immer näher und näher und näher und näher.
Doch anstatt mich irgendwie anzugreifen schwebt er einfach vor mir.
Da kommt mir eine Idee.
Ich ziehe meine Wasserflasche aus der Tasche. Das Wasser schütte ich aus, teilweise in mein Gesicht, meine Gedanken klären sich, teilweise auf die Erde. Das Wasser kann nicht versickern, der Boden ist zu ausgetrocknet.
"GEH IN DIE FLASCHE",sage ich und schaue ihn unsicher an.
Keine Reaktion.
Ich denke nach, Meine ständigen Besuche im Zirkus und bei Zaubershows, sollten sie sich endlich bezahlt machen?
"SIMSALABIM!" Sage ich mit schwacher Stimme
Er folgt nicht.
Ich nehme all meinen Mut zusammen und schaue ihn mit hartem Blick an. MIt klarer, bestimmender Stimme sage ich zu ihm:
"i in lagoenam, statim!"
Es zeigt Wirkung.
Der Geist zwinkert mir zu, fängt an sich zu drehen und mit einem Wirbel aus Farben dreht er sich in die Flasche.
Als er drin ist, schraube ich schnell den Deckel drauf.
Geschafft!
Ich schaue sie an, die Flasche. Der Geist zwinkert mir ein letztes Mal zu, dann gleitet die Flasche direkt neben den Ring in meine Tasche.
Plötzlich fällt die ganze Anspannung von mir. Jetzt erst merke ich wie erschöpft ich eigentlich bin.
Völlig fertig mache ich mich auf den Weg in mein kleines aber schönes grünes Haus.
Hoffentlich begegnet mir jetzt nichts mehr.
Ich weiß nicht ob ich diese Kraft noch einmal aufbringen könnte...

Anmerkung:
Ich habe die Kleinigkeiten geändert, die angemerkt wurden. Ich danke euch dafür. Bei den Rechtschreibfehlern bin ich noch auf der Suche.

Verfasst: 31.5.09